Streiten - aber wie?

Überall, wo Menschen aufeinander treffen, kann es zu Konflikten kommen.

Wir sind auf jemanden wütend, wir sind anderer Meinung oder wir fühlen uns von jemandem übergangen und sind beleidigt.

 

Ob Kinder oder Erwachsene: Konflikte begleiten uns ständig.

Das ist etwas Natürliches, und umso natürlicher sollte es sein, dass wir als Erwachsene mit den Kindern eine „Streitkultur“ erarbeiten.

 

Denn: Streiten lernen ist sehr wichtig, Mobbing dafür gar nicht richtig!

 

Konflikte bei oder unter Kindern stören den Alltag, sind laut und turbulent und schaffen eine schlechte Stimmung. Nicht zuletzt erzeugen sie bei den Erwachsenen den Druck den Konflikt gerecht zu lösen.

Die meisten Kinder streiten sich, einige oft, einige selten. Für Eltern, Lehrkräfte und Betreuungspersonen sind die Streitereien der Kinder unangenehm und oft schwer auszuhalten.

 

LehrerInnen, Eltern mischen sich in den Streit ein, versuchen zu schlichten und bewerten.

Oft finden wir Erwachsene das lächerlich, worüber sich ein Kind ärgert oder ergreifen Partei für den ihrer Meinung nach Schwächeren. So fühlen sich Kinder im Konfliktfall oft zu wenig ernst genommen.

Oder soll man darauf vertrauen, dass sich die Kinder schon nicht die Köpfe einschlagen und von selbst aufhören zu streiten?

Die Haltung, Kinder müssten frühzeitig lernen, ihre Konflikte selbst zu regeln, deshalb sollte man sich nicht einmischen, kann ein großer Irrtum sein.

 

Kinder sollen und müssen streiten, da sie beim Streiten sehr viel lernen.

Sie „erproben“ hier das „Sich-durchsetzen müssen“, die eigene Position

zu „verteidigen“ und das Gegenüber mit den eigenen Wünschen zu konfrontieren. Das schafft durchaus auch Anerkennung und kann einem Kind wertvolle Erfahrungen bringen.

 

Und dazu sollten wir Erwachsene den Kindern Rahmenbedingungen schaffen, um „richtig“ streiten zu lernen.

 

Klar sollte für ein Kind sein:

Was darf ich in einem Streit und was nicht?

Wann ist ein „Nein“ ein „Nein“, wann ist genug?

Was ist fair in einem Streit und was nicht?

 

Dazu einige  Anregungen für „Streit-Regeln“:

 

-Wir beleidigen uns nicht. Wenn jemand beleidigt wird, dann entschuldigt sich der/die andere.

-Wir können auch raufen, doch wenn der/die  andere „Stopp“ sagt, dann hören wir auf.

-Wir lassen das andere Kind ausreden.

-Wir hören dem/der anderen zu.

-Wir versuchen mit Ich-Botschaften dem/der anderen zu sagen, was uns stört.

Wir suchen am Ende eine Lösung für uns beide.

 

Diese Regeln können in Kindergärten und Schulen gemeinsam mit den ErzieherInnen erarbeitet und jederzeit erweitert werden.

 

Im Falle eines Konflikts kann man mit den Kindern auf den „Rahmen“ und die vereinbarten Regeln verweisen und so entsteht bei regelmäßiger Wiederholung ein Lern- und Trainingseffekt, denn die Kindern haben nach einer gewissen Zeit diese Verhaltensregeln verinnerlicht.

Es werden zwar nicht Konflikte vermieden, ABER die Kinder haben dann selbst eine eigene Werteskala zur Verfügung und spüren genau, wann ihr Verhalten nicht mehr fair ist. Genau dies ist ein wichtiger Faktor, um den Kindern ein Gefühl für die richtige Streitkultur zu vermitteln.

Diese Streitkultur ist die Grundlage, um in späterer Folge eine Eskalation von Konflikten oder gar Mobbing zu vermeiden.

 

 

 

Die „Spukiblu-Workhops“ erarbeiten in Schulen mit Kindern und LehrerInnen spielerisch das Thema Mobbing und Streiten. Weitere Informationen zu unseren „Spukiblu“- Workshops „Streiten lernen ist sehr wichtig, Mobbing dafür gar nicht richtig!“ für Volksschulen bei „spukiblu unterwegs“ oder gerne auch über Mail: office@spukiblu.at, Trainerin Marion Anne Schiller.